Le grognement vague
Skulptur und Hörstück
Kunstintervention im öffentlichen Raum
«Mit ihrem ortsspezifischen Ansatz haben die beiden Kunstschaffenden für den Vulkanplatz eine Skulptur eintwickelt, die dort an zentraler Stelle wie eine blaue Pflanze direkt aus dem Boden wächst und ihre tentakelartigen Glieder in alle Richtungen streckt. Die Pflanze wurde aus industriell gefertigten Abflussrohren zusammengesetzt. Sie sind ähnlich wie Schachtelhalme oder Bambusstängel geformt und mit gelben Rohrabschlüssen versehen, in denen sich acht Lautsprecher befinden. Von dort breitet sich das Hörstück in einem 7-minütigen Loop auf dem Platz aus.
Thematischer Fokus des Hörstücks ist das sogenannte Erdbrummen - eine Bezugnahme auf den Platznamen. Der abstrakte Sound nimmt das Rauschen, Dröhnen und Stottern des Erdinnern auf und wird mit einer zweiten, textlichen Soundebene verdichtet.
Lazúla und Staub haben in einer Feldstudie vor Ort eine grosse Anzahl von Begriffen und Redewendungen gesammelt und liessen sie quasi als «Füllwörter» ins Hörstück einfliessen. Diese sprachliche Ebene weist einen höheren Frequenzbereich auf und verbindet sich mit den tieferen Frequenzen des Erdbrummens. Als drittes Soundelement taucht im Hörstück ein in verschiedenen «Temperaturen» gesprochenes Gedicht von Sascha Kokot auf. «Le grognement vague» ist eine vielschichtige Intervention, die sich präzise an der Schnittstelle zwischen Naturerleben und urbaner Existenz positioniert.»
(Text aus der Broschüre Gasträume_Kunst auf Zürichs öffentlichen Plätzen)
Making off-Bilder
GASTRÄUME 2019
Kunst auf öffentlichen Plätzen Zürichs
7. Juni - 1. September 2019
Le grognement vague
Vulkanplatz, Zürich-Altstetten
Hörstück Sprechende:
Matthias Hungerbühler
Céline Landolt
Nico Lazúla
Lyrik: Sascha Kokot, («Wir werden in unseren Kammern nicht mehr wach», aus: Ferner, Edition Azur, Dresden 2017).
Komposition:
LAST Nico Lazúla / Ruedi Staub
Audiomix: Anselm Caminada
Link zum Hörstück
«Neben den künstlerischen Schwergewichten bieten Gasträume immer auch Platz für weniger etablierte Positionen - und vermögen zu punkten: Nico Lazúla und Ruedi Staub (LAST) haben mit «Le grognement vague» eine visuell attraktive Skulptur aus blauen PVC-Rohren für den Vulkanplatz konzipiert; sie ist gleichzeitig eine Klangskulptur, bestehend aus einer abstrakten Komposition mit Brummgeräuschen, einer vor Ort entstandenen Sammlung gespochener Begriffe, sowie einem Gedicht. Was für ein museales Kunstwerk eindeutig überladen wäre, funktioniert am ausgewählten Platz in Altstetten durchaus gut.»
(Oliver Kielmayer, Kunstbulletin 7-8, 2019, S. 114)
Courtesy: LAST / LOKAL 14